In der Zeit der wachsenden Eigenstromnutzung stellt sich die Frage, wie groß eine PV-Anlage ausgelegt werden soll. Soll das Solardach den jetzigen Stromverbrauch erzeugen können, soll die künftige Verknüpfung mit solarem Heizen und solarem Autofahren berücksichtigt werden (Sektorenkopplung), oder soll vielleicht sogar das gesamte Dach belegt werden?
Aus Sicht des Öko-Instituts Freiburg ist es sinnvoll, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Die Energiewende ist in vollem Gange und damit erfolgt die Umstellung von fossiler Energie auf CO2-freie Energieversorgung; sowohl im Sektor Stromversorgung als auch in den Sektoren Heizungswärme und Mobilität. Immer mehr Geräte können elektrisch betrieben und untereinander intelligent verknüpft werden. Wo auf der einen Seite auf Öl und Gas verzichtet wird, steigt auf der anderen Seiter der Strombedarf. Und dieser kann in einfacher und ungefährlicher Weise durch PV-Anlagen erzeugt werden.
Photovoltaik ist in den letzten Jahren erheblich günstiger geworden, gleichzeitig erzeugt die moderne Technologie erheblich mehr Strom auf dem Dach, als ältere Anlagen das bisher konnten. Aktuelle Wechselrichter verfügen über viele Zusatzfunktionen, die die Kombination mit Haus- und Ladetechnik ermöglichen. Leistungsstarke Batteriespeicher mit langen Lebensdauern ergänzen den Weg zur Unabhängigkeit bei völliger Umwelt-Neutralität.
Die Frage nach der Anlagengröße beantwortet sich gewissermaßen selbst. Nicht der genau auf heute bezogene Stromverbrauch, sondern die vielleicht in Kürze bereits anstehende Umstellung beim Auto oder bei der Heizung erfordern die entsprechende Größe der PV-Anlage. Nicht verbrauchter PV-Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und vergütet. So wird auch ein deutlich größer ausgelegtes PV-Dach nicht unwirtschaftlicher als ein kleines. Zusätzlich können jetzt nach und nach die Sektoren Mobilität und solares Heizen angekoppelt werden.